...wie im Film!?

Zum fünften Mal lädt diese Veranstaltungsreihe dazu ein, angeregt durch fiktionale und dokumentarische Filme, Facetten muslimisch geprägter Alltagskultur und des Zusammenlebens in Berlin zu betrachten und in Gesprächsrunden aktuelle Themen, Chancen und Potentiale sowie kontroverse Standpunkte gemeinsam zu diskutieren.
Die Filmreihe ...wie im Film!? verbindet unterschiedliche Orte der Stadt, eröffnet neue Blickwinkel und ermöglicht eine offene Herangehensweise an Themen, die Menschen in einer Stadt wie Berlin täglich bewegen.
Die Filme und Podiumsgäste wurden durch das folgende Kuratorium ausgewählt:
Leila El-Amaire (Projektleiterin i,Slam e.V.)
Nilgün Akıncı (Filmemacherin und visuelle Künstlerin)
Fadi Abdelnour (Küstlerischer Leiter, Alfilm – Arab Film Festival Berlin)
Samir Nasr (Regisseur)
Wir bedanken uns herzlich fĂĽr das groĂźzĂĽgige Engagement und ein vielversprechendes Programm!
§3 Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Oder?
DONNERSTAG 1. JUNI
Einlass: 18.30 Uhr | Beginn: 19 Uhr
SPUTNIK
Eintritt frei
Film: Der Kuaför aus der Keupstraße
Deutschland 2015, R: Andreas Maus, Deutsch, 97 Min.
„Es gab zwei Bomben: die eine, die hatte diese Wucht mit den Nägeln … und die andere war die Justiz, das System, der Rechtsstaat, der nicht funktioniert hat. Und das war eigentlich die größere Bombe.“ (Meral Sahin)
Der Nagelbombenanschlag in Köln im Jahre 2004 ist der Anlass für Regisseur Andreas Maus einen intensiven Blick auf die Opfer zu wagen. Er erzählt ihre Geschichten und die Folgen der Ermittlungen, die sie für viele Jahre in die Nähe von Tätern rückten.
Ein wichtiger und mutiger Film, der viele Fragen nach eigenen Klischees und Vorurteilen aufwirft und eine ungewöhnliche Perspektive auf einen der größten Ermittlungsskandale der Nachkriegszeit ermöglicht.
Im Gespräch wird der Blick auf diese Frage gerichtet, welche Stereotype zu einer solchen Fehlentwicklung führen konnten. Ist seither ein verändertes gesellschaftliches Bewusstsein erkennbar?
GESPRÄCH
Moderation:
Samir Nasr → Regisseur
Gäste:
Andreas Maus → Regisseur
Dr. Ulaş Şener → Ökonom und Politikwissenschaftler
Zum Fastenbrechen wird ein kleines Buffet (Wasser, Datteln, Teigtaschen) angeboten.
BrĂĽckenschlag zwischen den Generationen
DONNERSTAG 8. JUNI
Einlass: 18.30 Uhr | Beginn: 19 Uhr
HAUS DER WEISHEIT
Eintritt frei
Film: Die groĂźe Reise
Marokko 2004, R: Ismaël Ferroukhi, Deutsch, 108 Min.
Coming of Age – die Themen, die junge Menschen beschäftigen, sind universell: Wer bin ich? Wie halte ich's mit meinen Eltern? Wie mit ihrer Welt, in der ich meinen Platz finden muss? Wie mit ihrer Religion – hier dem Islam. Réda, Franzose marokkanischer Herkunft, erfüllt seinem hochbetagten Vater den lang gehegten Wunsch der großen Pilgerreise und fährt ihn persönlich nach Mekka. Einander in manchem zunächst nahezu spinnefeind, entwickeln beide im Verlauf einiger konfliktreicher Erlebnisse mehr und mehr Verständnis für den anderen und finden schließlich doch zueinander – spät zwar, sehr spät, aber nicht zu spät. Optisch und musikalisch opulent überzeugt Ismaël Ferroukhis Road Movie von 2004 durch seine Klarheit, seine Atmosphäre und seine Darsteller gleichermaßen.
Im Anschluss an die Filmvorführung wird in einem Gespräch die Frage der kulturellen und religiösen Identität im Verlauf der Generationen beleuchtet: Wie viel Wandel ist sie unterworfen?
GESPRÄCH
Moderation:
Fadi Abdelnour → Künstlerischer Leiter, AlFilm
Im Gespräch mit Repräsentanten zweier Generationen:
Abdallah Hajjir → Imam und Vorstand, Haus der Weisheit e.V.
Asmaa Hajjir →Sozialwissenschaftlerin
Zum Fastenbrechen wird ein kleines Buffet (Wasser, Datteln, Teigtaschen) angeboten.
Cover / Discover - Hijab und Popkultur
Mode als Mittel der Selbstbestimmung
SAMSTAG 10. JUNI
Einlass: 18.30 Uhr | Beginn: 19 Uhr
BALLSAAL-STUDIO WEDDING
Eintritt frei
Film:
Fashionably Modest
Nushmia Khan, Englisch, 24 Min.
»Fashionably Modest« von Nushmia Khan richtet den Blick auf das Verhältnis von Hijabis zu Mode und Popkultur – und nähert sich dem Themenfeld damit auf erfrischend
andere Weise. Dem Rechtfertigungszwang, mit dem Hijabis in unserer
Gesellschaft von verschiedenen Seiten konfrontiert sind, stellen sich die Protagonisten des Films, wie die berühmte Modebloggerin Dina Tokio, sowie die Gesprächsteilnehmerinnen
des Podiums entgegen, indem sie mit Hilfe von Mode und Populärkultur die Rückeroberung
der Deutung des Hijabs fĂĽr sich in Anspruch nehmen.
Im Gespräch wird die Wahrnehmung variierender Kopftuchstile und einhergender Vorbehalte
beleuchtet und Mode als Mittel der Selbstbestimmung diskutiert.
Im Anschluss werden Arbeiten der Jungdesignerinnen Feyza Bayçelebi und Nadia Itani vorgestellt, die in Berlin das Modelabel Enva gegründet haben.
GESPRÄCH
Moderation:
Nilgün Akinci → Filmemacherin und visuelle Künstlerin
Gäste:
Seren Başoğul → Diplom-Designerin
Büşra Okcu → Sozialarbeiterin M.A.
Zum Fastenbrechen wird ein kleines Buffet (Wasser, Datteln, Teigtaschen) angeboten.
Hip-Hop und das „wahre Leben"
Zwischen Kunst und Ăśberleben
DIENSTAG 13. JUNI
Einlass: 19 Uhr | Beginn: 19.30 Uhr
WASSERTURM KREUZBERG
Eintritt frei
Film:
Leiden schafft
Deutschland 2014, R: Mirza Odabaşı, Deutsch, 43 Min.
Was ist Hip-Hop und welchen Stellenwert nimmt er im Leben junger Menschen ein? Inwieweit spiegelt die Hip-Hop-Kultur die Lebensrealität dieser jungen Leute wider und welche Rolle spielen hierbei Gewalterfahrungen?
Im Dokumentarfilm „Leiden schafft“ zeigt der Filmemacher Mirza Odabaşı die Entstehung und Entwicklung der deutschen Hip-Hop-Kultur. Dabei führt er das Publikum, ohne dies bewusst zu forcieren, an große Themen wie Identität und Herkunft, Gewalt, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit heran. Kann Hip-Hop überhaupt ohne diese großen Themen gedacht werden?
SPECIAL GUEST: Spoken Word Performance von Ilhan Kaan Hancer → i,Slam e.V.
GESPRÄCH
Moderation:
Leila El-Amaire → Projektleiterin i,Slam e.V.
Gäste:
Mirza Odabaşı → Filmemacher
Gizem Adiyaman aka Meg10 → Aktivistin und Dj
Kadir [amigo] Memis → Flying Steps
Zum Fastenbrechen wird ein kleines Buffet (Wasser, Datteln, Teigtaschen) angeboten.